Die Hahntennjochstraße führt Sie in eine wildromantische Bergwelt

 

 

Baubeginn war bereits im Jahr 1948, in Handarbeit mit 10 Bauarbeitern. Bei der offiziellen Eröffnung, am 12. Oktober 1969, war sie eine bis zu 4 Meter breite Schotterstraße. Erst als der Verkehr so zunahm, dass es nur noch eine Schlaglöcherstraße war, wurde an Verbreiterungen und einen staubfreien Belag gedacht.
Heute ist sie eine der schönsten Bergpanoramastraßen der Nordalpen und im Sommer die beliebteste Verbindung vom Lechtal ins Inntal.

Der „Hahntennen“, wie er unter Einheimischen genannt wird, ist ein uralter Übergang. Die Orte Pfafflar, Boden, Bschlabs und Gramais wurden über diesen Übergang besiedelt.
Bis zum Bau eines Güterweges von Elmen nach Boden wurden alle Lebensmittel und sonstigen Waren, teils auf dem Rücken, teils mit Tragtieren über das Hahntennjoch nach Boden, Bschlabs und sogar bis nach Gramais getragen. Bevor es in den Bergdörfern Friedhöfe gegeben hat, wurden auch die Toten über dieses Joch nach Dormitz (bei Nassereith) und später nach Imst zur Beerdigung getragen. In den Jahren, als es in Imst bereits eine Bahnstation, in Reutte aber noch keine Eisenbahn gegeben hat, gingen besonders viele Menschen aus dem Lechtal über das Hahntennjoch. Von den Lawinen- und Kälteopfern dieser Zeit zeugen einige Marterl´n (Bildstöcke) an der Bodener Kirche.

Von Elmen nach Boden und von Imst bis zum Linserhof wird die Straße den ganzen Winter über geräumt. Die Strecke von Boden nach Pfafflar ist während der Wintersperre eine Gemeindestraße und wird ebenfalls, solange nicht überdurchschnittlich viel Schnee liegt, geräumt. Die Straße wird aber nur für den Anrainerverkehr freigegeben, da sie gleichzeitig als Rodelbahn benützt wird. Von Pfafflar bis zum Linserhof wird die Passstraße geräumt, solange es ohne allzu großen technischen Aufwand möglich ist und keine Lawinengefahr mehr besteht. Es kann also sein, dass die Straße schon im November gesperrt werden muss, ein anderes Jahr aber noch im Jänner befahrbar ist. Aufgehoben wird die Wintersperre meistens kurz vor Pfingsten.

Die Gesamtstrecke von Imst bis zur Abzweigung Elmen beträgt 30 km mit einem Gefälle von 10% bis maximal 14%. Von Imst zum Joch sind es mehr als 1000 Meter Höhenunterschied. Für Reisebusse besteht eine 14-Tonnen-Beschränkung.
Bis zur Passhöhe geht es weiter stetig bergauf auf 1.903 m. Direkt auf dem höchsten Punkt der Hahntennjochstraße ist ein großer Parkplatz. Das Joch ist auch Ausgangspunkt für lohnende Wanderungen zu den nächst gelegenen Hütten, z.B. Anhalterhütte (ca. 1,5 h) und Muttekopfhütte (ca. 2,5 h).
Dann geht es abwärts in Richtung Lechtal. Pfafflar (1.619 m) gilt als die älteste Höhensiedlung in den Lechtaler Alpen.